STADTWERKE BOCHUM
Wahrzeichen des Wiederaufbaus
Die hohe architektonische und künstlerische Qualität des Stadtwerke-Gebäudes ist bezeichnend
für den Stil der 1950er Jahre und zeigt innerhalb dieser Stilrichtung Erfindungsreichtum. Entstanden ist das Bürohaus
in einer Zusammenarbeit führender Architekten der Zeit unter der Leitung des Stadtbaurats Clemens Massenberg – einem
Meisterschüler Hans Poelzigs.
1855 |
Gründung der Stadtwerke Bochum |
1951 – 1955 |
Neubau der Stadtwerke
Architekt: Ferdinand Keilmann, Hochbauamt Bochum |
1986 |
Umbau des Hauses |
2005 |
Umbau zum Geschäfthaus
Architekten: Kemper, Steiner & Partner |
Das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Bochum stand 1951 in unmittelbarem Zusammenhang
mit der Neuordnung und architektonischen Neufassung der Bochumer Innenstadt. Es war 1955 bis 1966 das größte
Hochhaus Bochums und als city-orientierte Architektur gedacht, die »den vom Bahnhof Kommenden eindrucksvoll in die
Innenstadt weisen« sollte. Im Volksmund hieß es wegen seiner ungewöhnlich großen Fenster und
hellgrünen Klinker »Beamten-Aquarium«.
Dem Stadtwerke-Haus galt die allergrößte Sorgfalt der Architekten. Erstmals in Bochum wurde
hier mit Sichtbeton gearbeitet; von der Dachzone wurden 1:1-Modelle in das Baugerüst gehängt, um die optische
Wirkung einschätzen zu können.
Die Eingangshalle besitzt eine repräsentativ und elegant geschwungene Treppe mit einer eigens hierfür
angefertigten Hängelampe aus der in ganz Deutschland geschätzten Bochumer Lampenfabrik Schumacher. Hauptschmuck
ist ein Buntglasfenster des bekannten Bochumer Künstlers Ignatius Geitel.
Die Stadtwerke Bochum wurden 1855 als »Gas-Anstalt« gegründet, übernahmen 1871
die Wasserversorgung und begannen 1892 mit der Stromlieferung. Als die Gesellschaft 2005 einen Neubau bezog, übernahm
die Firma Häusser-Bau die verantwortungsvolle Aufgabe, das Baudenkmal zu renovieren und mit neuem Leben zu füllen. |