BOGESTRA-VERWALTUNG
Das größte Nahverkehrszentrum in Westdeutschland
Die erste elektrische Straßenbahn in
Bochum und dem mittleren Ruhrgebiet
fuhr 1894 zum Bahnhof Herne. Das Schienennetz
dieses neuen Verkehrsmittels wurde
schnell ausgebaut, und 1896 gründete sich die
Bochum-Gelsenkirchener-Straßenbahnen AG,
die heutige BoGeStra. 1923 entschloss sich
die Gesellschaft zum Bau einer zentralen
Verwaltung in Bochum mit großem Wagendepot.
Die Ausführung des Baus wurde dem
renommierten Bochumer Architekten
Heinrich Schmiedeknecht übertragen.
1894 |
Die erste »Elektrische« in Bochum |
1925 – 1928 |
Bau des BoGeStra-Gebäudes
Architekt: Heinrich Schmiedeknecht |
1981 |
Abriss des Betriebsleiter-Wohnhauses,
Bau eines
neuen Verwaltungstraktes,
Architekt: Paul G. Wieschemann |
2007 |
Abriss der Wagenhalle und seitlichen Anbauten |
Der Gesamteindruck wurde von den expressionistischen
Bauten beherrscht, die sich die Universitätsstraßeüber 150 Meter
lang erstreckten.
Zur Anlage gehörte eine 10.000 qm großen
Halle, die 200 Wagen fassen konnte. Die ehemalige
Einfahrt zur Wagenhalle ist als Torbau
gestaltet und trägt als Firmensymbol ein
geflügeltes Rad. Die Zentrale war lange die
größte ihre Art in Deutschland.
Das Innere der Verwaltung besitzt zahlreiche
kunstvolle Ausstattungsdetails. In der Eingangshalle
ist das als dekoratives Ornament
gestaltete Treppengeländer dem Art Déco
verwandt, ebenso die Deckenmalerei.
1992 wurde sie in ursprünglicher Farb- und
Formgebung erneuert. Drei Buntglasfenster
des Künstlers Franz Marten zeigen seit 1955 die Wappen Bochums und Gelsenkirchens
sowie das Leben mit Bus und Bahn.
1981 wurde das zur Anlage gehörende Wohnhaus
des Betriebsleiters abgerissen und ein
neuer Verwaltungstrakt an seine Stelle gebaut.
Der Architekt Paul G. Wieschemann erhielt für
die geschickte Anpassung des Neubaus 1985
den BDA-Preis NRW.
Im Ortsteil Engelsburg konnte 2005 eine neue
Zentrale bezogen werden, die die historische
Wagenhalle für den Straßenbahnverkehr überflüssig
machte. Die Wagenhalle und ihre
straßenseitigen Bauten wurden 2007
abgebrochen.
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