LUEG-HAUS / UNION KINO
Mit Schwung und Farbe
1868 wurde eines der traditionsreichsten Unternehmen Bochums gegründet: die Fahrzeug-Werke LUEG. Die Firma stellte Kutschwagen aller Art in hoher Qualität her. Mit der Motorisierung stellte sich LUEG auch auf den Bau und Verkauf von Automobilen ein.
1924 – 1925 Autosalon und Bürohaus der Fahrzeugwerke Lueg,
Architekt: Emil Pohle
1949 – 1950 DGB-Zentrale mit Saal und Lichtspielhaus,
Architekt: L. Reum
1963 Erster Umbau des großen Saales zu zwei
übereinanderliegenden Sälen
2000 Modernisiertes Kinocenter
Bereits 1914 wurde LUEG Partner von Benz & Cie. Daraus entwickelte sich die bis heute dauernde Partnerschaft von LUEG mit Mercedes-Benz und der Daimler AG. LUEG ist heute der größte autorisierte Vertragspartner dieses Konzerns. Die heutige LUEG-Gruppe gehört mit über 10 Automobilmarken an mehr als 30 Standorten zu den großen Automobilhandels-Unternehmen Deutschlands.
Um die Fahrzeuge ansprechend präsentieren zu können, gab Friedrich Oscar Lueg 1924 ein Bürohochhauses mit großer Ausstellungshalle in Auftrag. Architekt Emil Pohle schuf ein expressionistisches Klinkergebäude nach Vorbild der Hamburger Kontorhäuser. In der Halle im Erdgeschoss (450 qm) trug lediglich eine Säule die Last des Baus.
Das siebengeschossige Haus war 1925 Bochums erstes Hochhaus und blieb das höchste Gebäude der Stadt bis zur Vollendung der Stadtwerke 1955.
Das Gebäude brannte im Krieg aus, die Firma Lueg wechselte an die heutige Universitätsstraße. Der Deutsche Gewerkschaftsbund zog in das Haus und fügte einen großen Saal mit 1200 Sitzplätzen an. Der eignete sich neben Betriebsratsversammlungen auch für Kino-, Konzert- und Theateraufführungen, um im Sinn demokratischer Bildung »das kulturelle Niveau des Arbeiters, vor allem der deutschen Jugend zu heben«.
1950 wurde die »Union-Bühne« mit dem Theaterstück »Der Mustergatte« mit Heinz Rühmann eröffnet. Es folgten Tourneetheater, Opern, Operetten und Shows mit vielen Stars. Das Kino war das größte Nordrhein-Westfalens. Ab 1963 wurde der große, hohe Saal zu kleineren Sälen umgebaut, um gleichzeitig verschiedene Filme ins Programm nehmen zu können.