LISELOTTE RAUNER
Lyrikerin
21.02.1920   Geboren in Bernburg a.d. Saale
1948   Übersiedlung nach Bochum
01.01. 1953   Einzug zusammen mit ihrem Mann Walter in das Haus Stresemannstr. 48 (vormals Heinrichstraße)
1970   Erste Buchveröffentlichung »Der Wechsel ist fällig«
1986   Erste Trägerin des »Literaturpreises Ruhrgebiet«
1993   Auszeichnung mit der Ehrenplakette der Stadt Bochum
1998   Gründung der »Liselotte und Walter Rauner-Stiftung
zur Förderung der Lyrik in Nordrhein-Westfalen«
02.06.2005   Todestag
Das Grab des Ehepaares Rauner befindet sich auf
dem Friedhof in der Westenfelder Straße
Wo werden Gärten so geliebt wie hier
das erste Grün – die Schatten alter Bäume
die Parkalleen – die letzten Zwischenräume
die Ährenfelder mitten im Revier
Wenn hier die Abendsonne rot und groß
den Horizont entflammend langsam schwindet
liege ich gerne bis Stille in mich mündet
der Wiesenmulde im durchwärmten Schoß
Ein Käfer ruht sich aus in meiner Hand
Hauchzartes flügelt über mein Gesicht
Was wäre wenn nicht dieses Nahsein bliebe
Wenn hier die Abendsonne rot und groß
den Horizont entflammend langsam schwindet
liege ich gerne bis Stille in mich mündet
der Wiesenmulde im durchwärmten Schoß
Wir leben in den Städten wie verbannt
So ausgehöhlt von zehrendem Verzicht
dass uns Natur erschüttern kann wie Liebe
(1974)