POLIZEIPRÄSIDIUM
Staatlich und stattlich
Bereits am 1. Oktober 1925 waren die Polizeidirektionen
Gelsenkirchen und Bochum zu
einem neuen Polizeibezirk mit Sitz in Bochum
zusammengelegt worden. Die Neuorganisation
machte einen Verwaltungsbau notwendig. Der
Entwurf stammt vom Vorstand des Preußischen
Hochbauamtes Dortmund, Oberbaurat
Scheibner, der eines der wenigen hervorragenden
expressionistischen Gebäude Bochums
schuf.
1927 – 1929 |
Bau des Polizeipräsidiums,
Architekt: Oberbaurat Scheibner |
1989 |
Abbruch des alten Polizeigefängnisses |
1993 |
Fertigstellung des Neubaus |
2000 |
Beendigung der Renovierungsarbeiten |
Der drei- bis viergeschossige Gebäudekomplex
in Ziegelmauerwerk gliedert sich um zwei
Innenhöfe. Ein hervorragendes Bauelement
ist der siebengeschossige, 37 Meter hohe Turm
mit einer Freitreppe, der den Haupteingang
aufnimmt. Er bildet mit dem Turm des nebenan
liegenden Finanzamtes eine »Tor« zum
Stadtparkviertel.
Im Inneren sind Eingangsbereich und ein
dahinter liegendes, hohes Foyer mit blaugrün
glasierten Keramikreliefs reich geschmückt.
Der fast unverändert erhaltene Sitzungssaal
wurde besonders repräsentativer ausgestattet:
Edelhölzer und Seidendamast verkleideten
die Wände, die Beleuchtungskörper waren
aus Altsilber gefertigt.
Das NS-Regime hatte ab 1933 vollständigen
Einfluss auf den Bochumer Polizei-Präsidialbezirk.
In der Folgezeit wurden zahlreiche
Häftlinge im Polizeigewahrsam misshandelt
und gefoltert. Besonders grausam ging die
Gestapo, die ihren Sitz bis 1942 im Polizeipräsidium
hatte, gegen Regimegegner vor.
Heinrich König und Karl Springer waren ihre
prominentesten Opfer.
Von 1980 bis zum Jahr 2000 wurde das Gebäude
restauriert und renoviert. 1993 wurde der
Neubau fertig gestellt, der weitere Büroräume
beherbergt. Durch eine zweigeschossige
Brücke sind die beiden Trakte miteinander
verbunden. Der zwischen den Gebäudeteilen
liegende Platz dient seit 1994 der BochumerÖffentlichkeit als Ruhezone. Die Plastik – eine
aus drei Elementen bestehende Skulptur, die
von einem Bronzereif umgeben ist – schuf der
Bochumer Künstler Diethelm Koch.
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