ALTES BRAUHAUS RIETKÖTTER
Das alte Brauhaus Rietkötter ist das älteste Wohnhaus Bochums
Vom historischen Stadtkern der kleinen »Ackerbürgerstadt« Bochum
überdauerte allein das »Alte Brauhaus Rietkötter« sämtliche Kriegszerstörungen
und städtebaulichen Maßnahmen weitgehend unverändert.
1630 – 1741 | vermutlich Wohnhaus der Familie Ostermann |
1737 – 1756 | mehrere umfangreiche Umbauten |
1777 | wahrscheinlich Gründung einer Brauerei |
1870 | Braumeister Johann August Rietkötter wird Eigentümer |
1921 | Fassadenschmuck |
1986 | Baudenkmal NRW |
Eine Altersbestimmung des Holzes im Dachstuhl hat ergeben, dass das Haus schon 1756 existierte.
Möglicherweise ist die an der Fassade des Hauses angebrachte Jahreszahl 1777 das Gründungsjahr einer hier
bis 1943 betriebenen Brauerei. Einiges spricht sogar dafür, dass das Haus bereits im 17. Jh. entstanden ist und
damals der Familie Ostermann gehörte. Heinrich Johann Graf Ostermann (1687 – 1747) war unter Zar Peter
dem Großen russischer Premierminister.
Das Haus kam Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Schankwirts Bernhard Dahm, der dort eine
Gaststätte mit dem Namen »Dahm bei der Pumpe« eröffnete. 1865 wurde das Haus an den Braumeister
Moritz Heinrich Fiege verkauft. Seine Witwe Amalie heiratete 1870 den aus Haltern stammenden Braumeister Johann August
Rietkötter. Er baute das Anwesen zur damals modernsten Kleinbrauerei der Stadt aus.
Die humorvollen Wandgemälde in der Gaststube sind ein restauriertes Frühwerk des beachteten Malers Josef Pieper (1907 – 1977). Der gebürtige Bochumer wirkte später vornehmlich in Rom und Düsseldorf.
In der Nachkriegszeit wäre das unzerstörte »Alte Brauhaus Rietkötter« beinahe städtischen Abrissplänen zum Opfer gefallen. Dr. med. August Rietkötter, der 1997 verstorbene Eigentümer, hatte dies jedoch durch langjährigen Einsatz verhindern können.
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