HAUPTBAHNHOF BOCHUM
Mit Schwung und Farbe
Nachdem die beiden alten Bochumer Hauptbahnhöfe im Krieg zerstört worden waren, entschied sich die Stadt in einem mutigen Schritt, die Bahnanlagen zu verlegen und in einem neuen Zentralbahnhof zusammenzulegen: ein Unternehmen, dessen Aufwand heute kaum vorstellbar ist und in der Bundesrepublik erst mit dem neuen Hauptbahnhof in Berlin wiederholt wurde.
1947 – 1948 Festlegung neuer Bahnanlagen
1955 – 1957 Empfangsgebäude und Hotel,
Architekten: Heinz Ruhl, Helmut Bangen
1970 Beginn des U-Bahn-Baus und der Verteiler-Ebene
Hauptbahnhof
2003 – 2007 Sanierung und Restaurierung des Empfangsgebäudes,
Architekten: Ulrich Krampe, Peter Reiter
Der erst 22jährige Architekt Heinz Ruhl wurde mit dem Entwurf des neuen Empfangsgebäudes beauftragt. Der Neubau beeinflusste in hohem Maß die Stadtplanung: Seine zentrale Lage ermöglichte eine Neuordnung des Eisenbahn- und Nahverkehrsnetzes sowie der Straßenführungen. Der bahnhofsnahe Teil der Innenstadt entwickelte sich mit der eigens für den Hauptbahnhof neu angelegten Huestraße zu einem gut gehenden Geschäftszentrum.
Der Haupttrakt des Empfangsgebäudes ist über 146 Meter lang, sein bestimmendes Moment ist die in den Bahnhofsvorplatz hineinragende, verglaste Empfangshalle, die von einer markanten,»schmetterlingsförmigen« Dachkonstruktion aus Spannbeton überdacht wird. Der Schwung der Daches wird in der Bahnsteigüberdachung wieder aufgenommen. Viel Wert legte man auf Farbigkeit und Material: Die Bochumer Stadtfarben Blau und Weiß prägen die Bahnsteige, die Außenfassade bietet ein kontrastreiches farbliches Wechselspiel. Im Empfangsgebäude verwendete man Hölzer und Natursteine; in einem Rasterelement der Außenfassade sind diese verschiedenen Steine als vielfarbiges Mosaik eingelegt.
Die Sanierung, Modernisierung und Restaurierung des Empfangsgebäudes sowie des Bahnhofsvorplatzes 2003 / 07 gilt nicht nur in Fachkreisen als vorbildlich gelungen.